Selbstfuersorge-Notiz mit Kaffee am Morgen | Breathwork-Ausbildung

Selbstfürsorge neu gedacht – spürbar, nicht sichtbar

Selbstfürsorge war lange ein Thema für Wohlfühlmomente: Kerze an, Badewasser einlassen, Smartphone aus. Doch in einem Alltag, der immer dichter, schneller und komplexer wird, greift diese Idee oft zu kurz. Denn was an der Oberfläche Entlastung schafft, verändert nicht zwangsläufig das Innere. Selbstfürsorge muss heute mehr leisten als Entspannung – sie braucht Tiefe. Es geht nicht um äußere Rituale, sondern um innere Prozesse. Wie gelingt es, mit sich selbst in Kontakt zu bleiben, auch wenn der Tag keine Pause zulässt? Wie lassen sich Stressmuster erkennen, bevor sie krank machen? Und was braucht es, damit Selbstwahrnehmung nicht zur zusätzlichen To-do wird? Genau hier beginnt der neue Blick auf Selbstfürsorge: als Haltung, nicht als Handlung. Spürbar, aber nicht sichtbar. Wirksam, aber nicht laut.

Der Körper kennt die Antwort

In der modernen Gesundheitsforschung rückt ein Aspekt immer stärker in den Fokus: der Körper als zentrales Regulationssystem. Emotionen, Gedanken und physische Zustände sind keine getrennten Ebenen, sondern eng miteinander verbunden. Wer den Körper besser versteht, kann gezielter steuern, was im Inneren geschieht. Das beginnt mit dem Nervensystem. In herausfordernden Situationen reagiert es automatisch – mit Anspannung, Rückzug oder Erregung. Selbstfürsorge bedeutet deshalb auch: das eigene Nervensystem lesen und gezielt beruhigen zu lernen. Nicht durch Worte, sondern durch Empfindung. Bewegung, Atmung, Spannung und Entspannung – das alles sind Signale, mit denen der Körper kommuniziert. Wer sie erkennt, kann sich selbst anders begleiten. Die Wirkung zeigt sich nicht sofort, aber sie ist tief. Denn echte Selbstfürsorge setzt nicht am Symptom an, sondern am Ursprung.

Frau meditiert ruhig am Meer | Breathwork-Ausbildung

Tiefer atmen, tiefer verstehen

Ein wachsender Ansatz in diesem Zusammenhang ist eine Breathwork-Ausbildung bei christineschmid.com. Sie verbindet körperorientiertes Wissen mit praktischen Techniken, die auf Selbstwahrnehmung, Regulation und Transformation zielen. Anders als viele Methoden, die auf kognitiver Ebene ansetzen, arbeitet Breathwork direkt mit dem Körper – über den Atem. Der Zugang ist dabei einfach, aber nicht oberflächlich. Der Atem ist immer verfügbar, reagiert unmittelbar und ist zugleich ein Spiegel innerer Zustände. Eine professionelle Ausbildung in diesem Bereich vermittelt nicht nur Techniken, sondern auch ein tieferes Verständnis für physiologische, emotionale und energetische Zusammenhänge. Das ist besonders wertvoll für Menschen, die mit anderen arbeiten – ob in Therapie, Coaching, Medizin oder Pädagogik. Denn wer Selbstfürsorge vermitteln will, muss sie verkörpern. Die Wirkung beginnt im eigenen System – erst dann kann sie weitergegeben werden. So wird aus einem Handwerk eine Haltung.

Selbstführung statt Selbstoptimierung

Der neue Blick auf Selbstfürsorge verabschiedet sich von der Idee, ständig besser werden zu müssen. Es geht nicht darum, die richtige Morgenroutine zu finden oder immer ausgeglichen zu sein. Selbstfürsorge bedeutet, sich selbst ernst zu nehmen – auch in Widersprüchen. Manchmal braucht es Bewegung, manchmal Stille. Manchmal Nähe, manchmal Rückzug. Die Kunst liegt darin, sich nicht zu bewerten, sondern wahrzunehmen. Und dann bewusst zu entscheiden. Das setzt ein neues Verständnis von Selbstführung voraus: weniger Kontrolle, mehr Beziehung. Der Körper wird dabei zum Partner, nicht zum Objekt. Wer lernt, sich selbst zu regulieren, braucht keine dauerhaften Impulse von außen. Er gewinnt Handlungsspielraum – auch in schwierigen Situationen. Und genau hier entfaltet Selbstfürsorge ihre tiefste Wirkung: nicht durch das, was man tut, sondern durch das, was man sich erlaubt zu fühlen.

Checkliste: Was moderne Selbstfürsorge ausmacht

Prinzip Wirkung auf das System
Körperbasierter Zugang Regulation über Empfindung statt Argument
Atem als Werkzeug Immer verfügbar, direkt wirkend
Präsenz statt Perfektion Fokus auf Wahrnehmung, nicht auf Ergebnis
Integration in den Alltag Wirkung ohne Ritualaufwand
Selbstverantwortung stärken Weniger Abhängigkeit von äußeren Reizen
Langfristige Wirkung Tiefer als klassische Entspannungsmethoden
Verbindung zu sich selbst Mehr Klarheit, mehr Selbstkontakt

Johanna Mark ist Körpertherapeutin und bietet seit vielen Jahren Seminare und Ausbildungen im Bereich Atem- und Körperarbeit an – mit dem Ziel, Menschen in ihre Selbstwirksamkeit zu begleiten.

Was ist für Sie der Kern echter Selbstfürsorge?
„Selbstfürsorge beginnt für mich, wenn man aufhört, sich selbst zu verbessern – und anfängt, sich ehrlich zuzuhören. Nicht was man tun sollte, sondern was man gerade braucht.“

Warum spielt der Körper dabei eine so große Rolle?
„Weil er schneller spricht als der Kopf. Der Körper reagiert unmittelbar – er zeigt, wo es eng wird, was gebraucht wird. Wenn man lernt, ihn zu lesen, wird vieles einfacher.“

Wie wirkt der Atem konkret in der Praxis?
„Er reguliert das Nervensystem. Über die Atmung kann man in Minuten einen gestressten Zustand verändern. Es ist ein Zugang, der sofort verfügbar ist – das macht ihn so wertvoll.“

Was unterscheidet Ihre Arbeit von typischer Entspannung?
„Wir gehen nicht in die Pause, wir gehen in die Präsenz. Es geht nicht darum, auszusteigen, sondern wach zu bleiben – auch für das, was unangenehm ist. Das ist heilsamer, als einfach loszulassen.“

Für wen ist eine Breathwork-Ausbildung sinnvoll?
„Für alle, die mit Menschen arbeiten – aber auch für alle, die sich selbst besser verstehen wollen. Es geht nicht nur um Technik, sondern um Haltung. Und die verändert viel.“

Was verändert sich im Alltag nach einer Ausbildung?
„Die Art, wie man sich selbst begegnet. Man reagiert weniger, spürt mehr, muss weniger kämpfen. Und das wirkt sich auf Beziehungen, Arbeit und sogar Gesundheit aus.“

Vielen Dank für Ihre Einsichten und Ihre Erfahrung.

Laechelnde Frau mit Selbstumarmung | Breathwork-Ausbildung

Wirkung, die nicht nach außen muss

Moderne Selbstfürsorge braucht keine Bühne. Sie zeigt sich nicht in To-do-Listen, sondern in der Art, wie man durch den Tag geht. In kleinen Entscheidungen, in bewusster Aufmerksamkeit, in Momenten der Klarheit. Der Körper wird dabei zum Wegweiser, der Atem zum Werkzeug, das Nervensystem zur Brücke. Wer diese Ebenen ernst nimmt, entdeckt neue Zugänge zu innerer Stabilität – und damit zu echter Lebensqualität. Selbstfürsorge ist keine Methode, sondern eine Haltung. Sie beginnt im Stillen und wirkt im Alltag. Nicht sichtbar, aber spürbar. Und genau darin liegt ihre Stärke.

Bildnachweise:

tomertu– stock.adobe.com

JKLoma– stock.adobe.com

wayhome.studio– stock.adobe.com